HAZ berichtet aus dem Klassenraum

Wer heute morgen die Hannoversche Allgemeine Zeitung aufschlug, durfte sich über eine Überraschung freuen: zwei unserer Schülerinnen zierten das Titelblatt! Und einige Seiten weiter berichtete die HAZ direkt aus einem unserer Klassenräume über den Auftakt des diesjährigen MADS-Projekts (Medien an der Schule).

Das medienpädagogische Projekt der HAZ stellt Klassen ein halbes Jahr lang kostenlos Zeitungen zur Verfügung. Dazu gibt es Unterrichtsmaterialien. Am gestrigen Montag begann die Intensivphase von MADS, in der Klassen für drei Wochen täglich Klassensätze der HAZ beziehen können.

Die Leinetalschulen nehmen an diesem Projekt bereits zum zweiten Mal teil. Und wir freuen uns, dass die HAZ auf die Zeitungsbegeisterung an unserer Schule so schnell aufmerksam geworden ist und davon berichtet. Qualitätsjournalismus eben. Aber lesen Sie selbst:

HAZ, 12.11.2019, Seite 24: Warum „Belit der Erste“?
Das große Schulprojekt der HAZ geht in die nächste Runde – und 132 Klassen machen mit
Dilara, Samiha und Hatice von den Leinetalschulen lernen Politik heute mal etwas anders: Durch Zeitunglesen.

„Ich finde den Titel auf der zweiten Seite sehr interessant“, sagt Lehrer Ismail Temel. Die Schüler einer zehnten Klasse an den Leinetalschulen in Hannover-Kleefeld haben die Hannoversche Allgemeine Zeitung aufgeschlagen. „Belit, der Erste“ ist dort zu lesen. Die Jugendlichen überlegen, warum Belit Onay der Erste sein könnte. Der erste Oberbürgermeister mit türkischem Migrationshintergund, wirft ein Schüler ein. Der erste Oberbürgermeister von den Grünen. Lars meldet sich auch: Nur die SPD habe bislang Oberbürgermeister gestellt.

Lehrer Temel hakt nach. Die Schüler rechnen, insgesamt 73 Jahre war die SPD an der Macht. Sie diskutieren weiter, lesen Artikel. Die Klasse ist eine von 132 in Hannover und im Umland, die in diesem Jahr am MADS-Projekt (Medien an der Schule) teilnimmt. Das medienpädagogische Projekt der HAZ stellt Klassen dafür ein halbes Jahr lang kostenlos Zeitungen zur Verfügung. Dazu gibt es Unterrichtsmaterialien. Jetzt beginnt die Intensivphase von MADS – jeder Schüler bekommt eine eigene gedruckte Zeitung. „Was ich auf jeden Fall toll finde, ist die Möglichkeit, Zeitung zu lesen“, sagt Temel. Anhand der Artikel bespreche er dann aktuelle Themen mit den Schülern. „Wirtschaft und Politik kann man nicht ohne praktischen Bezug unterrichten.“

Temel hat festgestellt, dass die Schüler immer weniger lesen. So geht es auch Samiha und Hatice. Nur wenn die Zeitung mal auf dem Küchentisch liege, werfe sie einen Blick hinein, sagt Samiha. Nachrichten schaue sie eher im Fernsehen. „Wenn mich da was interessiert, gucke ich mir das im Internet an.“ Auch die 15-jährige Hatice erklärt: „Ich bin kein Lesewurm.“ Sie sei die ganze Zeit am Handy, das sei auch nicht gut. Beide sind sich einig: Vielleicht sollten sie ein bisschen mehr lesen.

„Kinder haben keine Filter wie Erwachsene“, erklärt Lehrer Temel. Sie könnten zwischen Information und Meinung noch nicht so leicht unterscheiden. Durch die sozialen Medien ersetzten Meinungen für sie häufig journalistische Inhalte. „Deswegen habe ich auch den Kommentar behandelt“, erklärt er.

Johannes beteiligt sich in dieser Stunde viel, man merkt ihm das politische Interesse an. Doch ein gedrucktes Exemplar der Zeitung nutzt er nicht: „Ich lese meistens das, was mir mein Handy empfiehlt.“ Da hat Lars eine andere Meinung. Zwar lese er auch schnelle Nachrichten, aber er habe lieber Papier in der Hand. Der 15-Jährige hat bereits Veränderungen bemerkt: „Ich lese mehr Zeitung, seitdem wir MADS in der Schule haben.“

Sie sind Lehrer und wollen mit Ihrer Klasse bei MADS mitmachen? Das MADS-Projektbüro ist für Fragen montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr unter der gebührenfreien Telefonnummer (0800) 5 05 24 78 erreichbar.